Thomas Schlechte ist in der Region rund um Oschatz vor allem als Inhaber von Nr. 1 Küchen bekannt.
Als Unternehmer geht er mit etwas anderen Augen durch seine Stadt und spricht mit uns darüber, warum er es als wichtig erachtet, dass erfolgreiche Menschen mehr versuchen sollten, weniger stärkeren Mitgliedern der Gesellschaft, die Hand zu reichen.
Elbgeflüster: Eine gute Auftragslage und zahlreiche zufriedene Kunden füllen Ihren Arbeitsalltag und geben Anlass zur Zufriedenheit. Was ist der Grund dafür, dass Sie diesen Erfolg teilen und sich sozial engagieren?
Thomas Schlechte: Ehrlich gesagt bin ich der Überzeugung, dass man den Lohn für gute und ehrliche Arbeit auch nutzen sollte, um die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen, anderen Menschen zu helfen oder Organisationen zu unterstützen, die Gutes tun. Ich habe, wie einige andere Unternehmer der Region auch, hart dafür gearbeitet, dass unser Familienunternehmen bis heute Bestand hat und sogar in die nächste Generation hineinwächst. In all den Jahren habe ich auch Verantwortung für unsere Mitarbeiter übernommen und die Erfahrung gemacht, dass viele Probleme unserer Gesellschaft deshalb Bestand haben, weil diejenigen, die sie hätten verändern können, ihre Chance dazu nicht genutzt haben oder nicht nutzen wollten. Ein gewisser Wohlstand sollte meiner Meinung nach auch eine Verpflichtung sein, andere auf ihrem Weg ein wenig zu unterstützend begleiten. Vielmehr sollte es den Menschen ein Bedürfnis sein.
Elbgeflüster: Sie sind Mitglied und mittlerweile auch Präsident des Lions Club Oschatz. Was genau bedeutet das genau?
Thomas Schlechte: Die Lions haben einen Leitspruch: „We serve – Helft uns helfen“. Und das trifft es auch ziemlich gut. Anfang des 20. Jahrhunderts haben sich die „Lions“ in den USA gegründet, um aktiv und sichtbar jenen der Gesellschaft Hilfe zukommen zu lassen, denen sie aus materiellen oder geistigen Gründen sonst verwehrt bliebe. Dabei ist es uns gleich, woher jemand kommt, welcher Religion er folgt, welche Hautfarbe er hat oder sonstiges. Diese Neutralität der „Lions“ macht die Auswahl unserer Projekte so flexibel und ehrlich. Wir sind an keinerlei übergeordnete Institution gebunden, sondern entscheiden im Mitgliederverbund, welche Bereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens rund um Oschatz wir gern fördernd begleiten möchten.
Elbgeflüster: Das erfordert eine gewisse Finanzkraft. Sind Sie also ein Club der gehobeneren Mittelschicht?
Thomas Schlechte: Das könnte man zwar scherzhaft so formulieren, aber eigentlich empfinden wir unsere privilegierte Situation vielmehr als Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und unseren Mitmenschen. Der Ausdruck leuchtender Kinderaugen oder ein dankbarer, ehrlicher Händedruck sind unbezahlbar. Wie sagt man so schön? Glück verdoppelt sich, wenn man es teilt. Und genauso es auch. Deshalb das ist das stete Ziel der Lions, Menschlichkeit und Solidarität zu leben und zu fördern.
Elbgeflüster: Und wie setzen Sie das um?
Thomas Schlechte: Wir veranstalten zum Beispiel Benefizkonzerte, deren Erlöse an gemeinnützige Kinderprojekte in der Region gespendet werden und unterstützen auch andere Initiativen dabei, Kindern und Jugendlichen eine lebenswerte Umgebung aufzubauen – sei es in ihren Vereinen oder Freizeiteinrichtungen, in der Schule oder beim Sport. Wie man seine Jugend erlebt, das prägt das ganze Leben und es bestimmt, wie man später selbst mit seinen Mitmenschen umgeht, wie engagiert man arbeitet und sich in die Gesellschaft einbringt. Die Voraussetzungen für ein Aufwachsen innerhalb guter Verhältnisse sind aber nicht überall gegeben. Daher muss man genau hier etwas tun und ein gutes Vorbild sein. Und das tun die Mitglieder des „Lions Club Oschatz“ sehr gern. Übrigens schon seit 1996.
Elbgeflüster: Wie können Außenstehende etwas dazu beitragen?
Thomas Schlechte: Unser 22. jährliches Lions- Benefiz-Konzert mit „Gunther Emmerlich und Ensemble“ musste coronabedingt leider ausfallen. Daher würden wir uns riesig über Spenden freuen – mit einer Überweisung auf das Konto des Fördervereins des LIONS-Club Oschatz e.V. bei der Sparkasse Leipzig (IBAN: DE52 8605 5592 1520 0048 90, BIC: WELADE8LXXX) kann man helfen, unsere laufenden Projekte mit den Kinderwohngruppen der Evangelischen Jugendhilfe Obernjesa-Borna gGmbH in Sornzig und Borna, die Initiative „Klasse 2000“ sowie den „Lions Quest“ weiter voran zu bringen. Damit leistet jeder Spender aktiv einen Beitrag zur Suchtprävention und Gesundheitsförderung unserer Region.
Elbgeflüster: Wie steht es um einen Nachholtermin für das Konzert mit Herrn Emmerlich?
Thomas Schlechte: Ja, erfreulicherweise konnten wir inzwischen mit seinem Management einen neuen Termin auf den 10. September 2021 fixieren. Ganz wichtig ist für uns ist zunächst aber die Kinderweihnachtsfeier im Oschatzer Thomas-Müntzer-Haus. Sollte die stattfinden können, wäre das für uns alle ein wunderbarer Abschluss für dieses turbulente Jahr.
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