„Wenn ich heute sehe, dass Fußballprofis ihr Mittagessen posten, dann stellen sich mir schon Fragen!“
Direkt und äußerst unterhaltsam: Mario Basler lädt in seinem Programm „Basler ballert: 90 Minuten + Nachspielzeit“ am 12. März um 20.00 Uhr im Alter Schlachthof Dresden zu einer spannenden Zeitreise ein.
Elbgeflüster: Der Titel Ihres Buches „Eigentlich bin ich ein super Typ“ mutmaßt, dass Sie sich nicht gerade selten verteidigen mussten. Fühl(t)en Sie sich oft einfach nur missverstanden?
Mario Basler: Weder noch! Ich brauche mich überhaupt nicht zu verteidigen. Und missverstanden fühle ich mich auch nicht. Ich rede immer Klartext – wer das nicht versteht, soll es lassen. Somit komme ich auch nicht in eine missverständliche Situation.
Elbgeflüster: Auch als Buchautor tätig zu sein und im aktuellen Programm „Basler ballert“ durchaus intimes aus Ihrem Leben zu erzählen, ist eine komplette andere Facette für Sie. Was hat Sie daran gereizt, bzw. war das Niederschreiben der Erfahrungen vielleicht auch eine Art Therapie für Sie?
Mario Basler: Therapie …? Nächste Frage! Ansonsten war die gründliche Recherche zu „Eigentlich bin ich ein Super Typ“ für mich eine interessante und spannende Zeitreise – was einem so alles einfällt…
Elbgeflüster: Ein Trainer beklagte sich einmal, dass sein Gehalt letztendlich Schmerzensgeld sei. Sie waren sowohl als Fußballspieler, als auch als Trainer aktiv. Ist Fußballtrainer im Profibereich tatsächlich der härtere Job?
Mario Basler: Ja, das ist zutreffend. Die Aussage, hinsichtlich „Schmerzensgeld“ teile ich. Der Trainerberuf ist deutlich umfassender, zeitintensiver. Im Laufe der Jahre und der damit verbundenen Entwicklung ist der Trainerberuf mittlerweile ein 12-Stundenjob und das fast täglich. Themengebiete wie Öffentlichkeitsarbeit, Leitung des Trainerstabes, medizinischer Bereich – alles Dinge, die früher eine deutlich untergeordnete Rolle gespielt haben. Zu meiner Zeit als Spieler wurde mir sehr viel abgenommen; ich habe trainiert – wenn auch nicht immer – und gespielt – und das überragend (schmunzelt).
Elbgeflüster: Sie vermissen kantige Typen in der Bundesliga, die auch mal das Maul aufmachen. Gibt es tatsächlich viele Spieler, die zu geldbezogen sind und als aalglatte Influencer agieren?
Mario Basler: Das kann und will ich nicht beurteilen. Wir haben damals auch nicht für Kieselsteine gespielt… Der Umgang mit den sozialen Netzwerken spielte ja damals glücklicherweise zwangsläufig keine Rolle. Wenn ich heute sehe, dass Jungs ihr Mittagessen posten, dann stellen sich mir schon Fragen. Interviews – fast alle deckungsgleich. Kann ich größtenteils gar nicht mehr zuhören. Aber deshalb war früher nicht alles besser und auch heute finden sich in der Bundesliga Persönlichkeiten.
Elbgeflüster: Apropos Bundesliga: Wie konkurrenzfähig ist die Bundesliga in Europa wirklich – müssen wir uns gar Sorgen machen?
Mario Basler: Ja, ich zumindest mache mir Sorgen. Der einzige konstante Verein ist der FC Bayern. Erfrischend die Auftritte von Eintracht Frankfurt in der Europa League. Aber sonst? Da wird eine komplette Saison für die Teilnahme am internationalen Geschäft geackert und dann wird abgeschenkt, mit dem Hinweis auf das kommende Bundesligaspiel… unglaublich! Wenn es um die Wurst geht, werden manche Vereine zu Veganern. Wir haben es früher oftmals umgekehrt gemacht: Mit Hinblick auf ein Europapokalspiel am Mittwoch, wurde eher der eine oder andere Spieler am Wochenende geschont. Letztendlich auch nicht gut für die internationale Wahrnehmung des deutschen Fußballs. Nicht vergessen dürfen wir jedoch auch, dass die wirtschaftlichen Voraussetzungen bspw. im Vergleich mit englischen Vereinen schwierig sind und die diesbezüglichen Unterschiede gravierend sind.
Elbgeflüster: Geld schießt Tore kontra Fußball-Ausverkauf. Was halten Sie von der 50 +1 Regel, die Club-Übernahmen von Großinvestitionen unterbinden soll?
Mario Basler: Somit ist der internationale Wettbewerb nicht gleichberechtigt. Ich wundere mich, wenn ich in diesem Zusammenhang immer den Begriff „Heuschrecke“ höre oder die Sorge „was passiert, wenn der Investor keine Lust mehr hat“. Ja wären denn die Entscheidungsträger und Gremien im Falle einer Investorenanfrage in den jeweiligen Vereinen naiv und blauäugig? Natürlich nicht! Selbstverständlich würde ein umfassendes Prüfungsverfahren ausgelöst, bevor sich ein deutscher Erst- oder Zweitligist mit einem externen Investor über einen Anteilsverkauf einlassen würde. In der freien Wirtschaft sind externe, ausländische Investoren doch ebenfalls willkommen – warum sollte das in einem Wirtschaftsunternehmen wie einem Fußballverein deshalb zwingend anders sein?
Elbgeflüster: Wer wird dieses Jahr deutscher Meister, bzw. sollte es werden?
Mario Basler: Ich tippe auf einen Zweikampf zwischen dem FC Bayern und RB Leipzig. Klar, halte ich eher zu meinem Ex-Verein, aber ich habe großen Respekt vor der Arbeit, die in Leipzig abgeliefert wird. Da steht spürbar ein wohlüberlegtes Konzept hinter.
Elbgeflüster: Gab es 2020 den guten Vorsatz, dass Sie dieses Jahr mit dem Rauchen aufhören werden?
Mario Basler: Natürlich nicht!
Elbgeflüster: Schenken Sie uns zum Abschluss bitte eine Lebensweisheit.
Mario Basler: Lebt Euer Leben, macht die Dinge die Euch Freude bereiten und sorgt dafür, dass Ihr morgens immer in den Spiegel schauen könnt.
+++ Gewinnspiel +++ Gewinnspiel +++ Gewinnspiel +++ Gewinnspiel +++ Gewinnspiel +++
Wir verlosen unter allen Teilnehmern 1 x 2 Freikarten.
Mitmachen ist denkbar einfach: Schicken Sie eine E-Mail mit dem Betreff „Mario Basler“ sowie Ihre Kontaktdaten an: gewinnspiel (at) elbgefluester.de oder senden Sie eine Postkarte mit dem Stichwort „Mario Basler“ an Elbgeflüster, Goethestr. 81, 01587 Riesa. Bitte eine Telefonnummer nicht vergessen. Einsendeschluss: 07.03.20. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.