Interview mit Uwe Steimle

„Ich wäre notfalls auch Spargelstechen gegangen, denn ich arbeite gerne!“

Uwe Steimle zeigt nach langer Pause zusammen mit Helmut Schleich am 18. Oktober um 17.00 Uhr in der Stadthalle „stern“ wieder sein humoristisches Programm „Mir san mir … und mir ooch!“.


Elbgeflüster: Wie erging es Ihnen während der Corona-Hochphase?
Uwe Steimle: Ich bin ja Sachse und habe versucht, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern habe das Wort trösten in das Verb „dresden“ verwandelt und den eigenen YouTube-Kanal „Steimles Welt“ geschaffen. Ich habe also nicht gewartet, sondern habe selbst los gemacht. Sachsen machen ja immer das Beste aus der Situation.

Elbgeflüster: Seit Corona wissen wir, dass der komplette Unterhaltungssektor nicht systemrelevant ist. Haben Sie für diese Einstufung Verständnis?
Uwe Steimle: Es ist ja so wie es ist und entweder alle oder keiner und letztendlich sind ja alle Menschen systemrelevant. Aber sicherlich gab es ab März Wichtigeres als ins Theater oder ins Kino zu gehen – das habe ich auch akzeptiert. Wenn es bei mit nicht Freiluft-Auftritten geklappt hätte, dann wäre ich Spargelstechen gegangen, denn ich arbeite gerne. Auf der anderen Seite kenne ich aber auch einige Kleinkünstler, die seit Monaten keine Einnahmen mehr haben. Die Regierung hätte gerade die Kleinen mehr unterstützen sollen.

Elbgeflüster: Die Komikerin Maria Clara Groppler forderte zur Entnazifizierung Chemnitz notfalls mit Napalm zu bombardieren. Darf unter dem Deckmantel von Humor/Satire alles erlaubt sein oder hängt es allein vom politischen Blickwinkel ab?
Uwe Steimle: Das ist keine Satire, das ist einfach nur peinlich und ganz schlechte Kinderstube. Ich lasse mich dadurch aber nicht mehr in Wallung bringen. Ich mahne aber, dass gerade die Medien noch mehr spalten, wenn sie solch einem Humor eine Bühne geben. Wir sollten uns gerade jetzt nach 30jähriger Wiedervereinigung besinnen, dass wir EIN Volk sind. Diese ständige Diffamierungen von Osten und Westen oder von Links und Rechts sind falsch, denn nur durch eine Gemeinsamkeit zeigen wir Stärke. Hier sind gerade Politiker gefordert das Volk anzusprechen, statt großen Konzernen zu dienen oder die Sprache zu gendern. Selbst „das Volk“ soll nun gegen „Bevölkerung“ ausgetauscht werden. Wenn wir uns nicht mehr selbst liebhaben, wer soll uns dann liebhaben?

Elbgeflüster: Muss ein Satiriker ein Provokateur sein, der polarisiert?
Uwe Steimle: Natürlich, denn Provokation ist ja das Salz in der Suppe. Es gehört in der Demokratie dazu, dass ein Satiriker Wunden aufdeckt, sogar aufreißt. Davon lebe ich auch, bin aber dabei nie bösartig oder verletzend. Ich bin aber bestürzt, dass viele gar nicht mehr wissen, was Satire ist.

Elbgeflüster: In Ihrem Programm stehen Sie mit ihrem bayrischen Kollegen Helmut Schleich auf der Bühne. Was sind größten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen einem Bayern und Sachsen?
Uwe Steimle: Sachsen und Bayern lieben ihren Volksstamm – das ist die größte Gemeinsamkeit. Helmut Schleich und ich träumen daher von einem Europa der Vaterländer, bei dem Vaterlandsliebe im Gleichklang mit dem Respekt der anderen Ländern gegenübersteht. Wir beide lehnen einen zentralgesteuerten Einheitsbrei daher ab. Der größte Unterschied ist ganz klar der Dialekt. Dialektisch bedeutet ja auch „Die Lehre des Widerspruchs“ – aber wir beide verstehen uns sehr gut und dienen beide der Völkerverständigung.

Elbgeflüster: Nach dem Bruch mit dem MDR gab es sogar eine Online-Petition für die Wiederaufnahme der Sendung „Steimles Welt“, die über 50.000 Menschen unterzeichneten. Wie bewerten Sie diese außerordentliche Unterstützung?
Uwe Steimle: Ohne das Volk bin ich nichts, ich achte das Volk und ich diene dem Volk.

Elbgeflüster: Würden Sie mit dem MDR wieder zusammenarbeiten, wenn Ihnen die Hand gereicht wird?
Uwe Steimle: Diese Frage stellt sich nicht. So wie es jetzt ist, ist es gut.

Elbgeflüster: Schenken Sie uns zum Abschluss bitte eine Lebensweisheit.
Uwe Steimle: Geduld ist das einzige was zu erlernen im Leben, sich wirklich lohnt.

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Wir verlosen unter allen Teilnehmern 1 x 2 Freikarten.

Mitmachen ist denkbar einfach: Schicken Sie eine E-Mail mit dem Betreff „Uwe Steimle“ sowie Ihre Kontaktdaten an: gewinnspiel (at) elbgefluester.de oder senden Sie eine Postkarte mit dem Stichwort „Uwe Steimle“ an Elbgeflüster, Goethestr. 81, 01587 Riesa. Bitte eine Telefonnummer nicht vergessen. Einsendeschluss: 10.10.20. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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