Kolumne: Hundebegegnungen kontrollieren

Wir alle kennen es: Hunde die bellend in der Leine stehen, wenn sie einen Artgenossen erblicken.

Lächelnd wird dann gesagt, ach das betrifft doch nur kleine Hunde. So ist es aber nicht. Die Besitzer von kleinen und grossen Hunden sind betroffen und der Leidensdruck der Halter kann gross sein. Da werden Begegnungen vermieden, indem Besitzer sich in den Wald flüchten müssen oder die Spaziergänge werden auf ungewöhnliche Zeiten verlegt. Viele Halter sind verunsichert oder auch verärgert und fühlen sich von ihrem Hund in Frage gestellt oder auch blamiert.

Was sind die Ursachen?

Nicht jeder Hund möchte mit fremden Artgenossen zusammenspielen. Die Entwicklung von Hunden führte zu einem sozialen Miteinander des Menschen. Dieser steht im Mittelpunkt seines Lebens. Ein möglicher Auslöser kann somit das Verteidigen seines Besitzers sein, der den „Knochen“ darstellt. Eine Aggression dient immer dazu den anderen auf Abstand zu halten. Eine weitere Möglichkeit ist Frustration. Stürmische Allesbegrüßer die jeden Hund bespielen möchten und die dies aber manchmal nicht dürfen. Auch schlechte Sozialisierung kann ein Auslöser sein. Welpen und Junghunde die reizarm aufwuchsen reagieren später in der Umwelt unsicher und neigen zu aggressivem Verhalten, als Lösungsstrategie. In der Pubertät kann es zu Gezanke um Ressourcen gehen, die in dieser Phase eine andere Gewichtung erfahren.

Was schafft Abhilfe?

Versuchen Sie die Situationen zu vermeiden, bei denen es zu aggressivem Verhalten kommen kann. Testen Sie nicht aus, wann es zu Auseinandersetzungen kommen könnte. Bei jedem Streit können Hunde lernen, dass Angriff die beste Verteidigung ist. Bauen Sie mit positivem Training einen Gehorsam auf, damit Ihr Hund gerne auf Sie hört. Lehren Sie ihm, wenn ein anderer Hund kommt, schau mich an. Auch dieses Training muss positiv sein. Besuchen Sie eine Hundeschule, die Begegnungstraining anbietet und verschiedene Lösungswege für Ihren Hund aufzeigt.

Was hilft nicht?

Emotionen können Sie nicht „wegstrafen“. Wasser sprühen, Schimpfen bis hin zu Stachelhalsbändern werden Aggressionen unterdrücken, aber nicht dauerhaft beseitigen. Ihr Hund wird die Strafe mit Artgenossen verbinden, d.h. dort kommt ein anderer Hund und nun kommt die Strafe. Dies verschlimmert das Problem. Aggressionen werden dann heftiger an anderer Stelle zu Tage treten.

Zur Person Julia Kolb ist Hundefachwirtin IHK, Jägerin, Dozentin im Jagdverband Dresden, Sachverständige für Veterinärämter und züchtet Jagdhunde.

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