Interview mit Max Mutzke

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„Es gab Shows, die mich nicht eingeladen haben, weil meine Stimme zu präsent ist!“

Max Mutzke geht mit der SWR Big Band auf große Deutschland-Tour und spielt auch am 9. Oktober um 20.00 Uhr im Alter Schlachthof Dresden.


elbgeflüster®: Max, du bist gerade mit der SWR Big Band auf großer Tour unterwegs. Was ist das Faszinierende an dieser Zusammenarbeit?
Max Mutzke: Für mich ist es ein Geschenk. Die SWR Big Band zählt zu den besten Formationen weltweit, sie haben schon mehrere Grammy-Nominierungen und sogar einen Grammy gewonnen. Das Besondere ist: Es sind keine klassischen Orchestermusiker, die täglich Dienst schieben – sie sind freischaffend, spielen in eigenen Bands, arbeiten international und sind oft auch Professoren. Diese Energie spürt man. Wenn wir gemeinsam auf der Bühne stehen, ist das wie ein riesiges Schiff voller Power, das direkt durchs Publikum fährt.

elbgeflüster®: Das klingt nach mehr als nur Big-Band-Jazz im traditionellen Sinne.
Max Mutzke: Absolut. Viele denken bei „Big Band“ automatisch an Swing-Standards wie „Fly Me To The Moon“. Aber bei uns ist das Spektrum viel breiter. Es geht in Richtung James Brown, Funk, Soul, auch moderne Pop-Arrangements. Die Band klingt manchmal wie eine überdimensionale R’n’B-Horn-Section – extrem druckvoll, extrem lebendig. Man merkt sofort, dass die Leute auf der Bühne nicht nur abliefern, sondern mit jeder Pore Musik leben.

elbgeflüster®: Und wie ist das für dich als Sänger – so viele Musiker hinter dir?
Max Mutzke: Das ist der Wahnsinn! Man könnte fast sagen, es ist Nahkampf. Jeder reagiert sofort auf meine Gesten, meine Zeichen, die Dynamik. Es ist wie eine Mischung aus Dirigieren und purer Improvisation. Wenn 17 Musiker gleichzeitig auf meine kleinste Bewegung reagieren, entsteht eine unglaubliche Intensität. Manchmal habe ich das Gefühl, einen Zauberstab in der Hand zu halten.

elbgeflüster®: Hast du ein Stück, das dich live mit der Big Band am meisten begeistert?
Max Mutzke: Es sind viele, aber ein Beispiel ist „Regulate“ von Warren G. – ein Hip-Hop-Song aus den 90ern. Wir haben ihn zurückgeführt zu seinen Soul-Wurzeln, und in Big-Band-Besetzung bekommt er eine unfassbare Energie. Das Publikum erkennt die Melodie, ist aber gleichzeitig total überrascht von der Wucht, die da auf einmal kommt. Solche Momente liebe ich.

elbgeflüster®: Deine Stimme gilt als unverwechselbar. Fühlst du dich mit so einem markanten Timbre manchmal im Duett eingeschränkt?
Max Mutzke: (lacht) Es stimmt, manche Kolleginnen und Kollegen sagen: „Daneben zu singen, ist nicht so leicht.“ Es gab sogar Shows, die mich nicht eingeladen haben, weil sie Angst hatten, dass das Ungleichgewicht zu groß wird. Klar, das ist schade, aber eigentlich auch ein schönes Kompliment. Gleichzeitig gibt es Künstler, mit denen das super funktioniert – Clueso, Stefanie Heinzmann oder Joy Denalane zum Beispiel. Da spürt man, dass es auf Augenhöhe ist und Spaß macht.

elbgeflüster®: Wenn man dich heute auf der Bühne sieht, vergisst man fast, dass deine Karriere mit einer Castingshow begann. Was bedeutet dir dieser Anfang heute?
Max Mutzke: Ich schaue darauf mit sehr viel Dankbarkeit. Damals dachte ich: „Okay, das wird zwei Jahre halten – wenn überhaupt.“ Jetzt sind es über 20 Jahre. Ohne Stefan Raab wäre ich wahrscheinlich nie dort gelandet, wo ich heute bin. Er hat mir die Tür geöffnet, und ich konnte zeigen, dass aus einer Castingshow nicht nur Eintagsfliegen entstehen, sondern auch eine langfristige, ernsthafte Karriere.

elbgeflüster®: Heute bist du ein etablierter Künstler, gleichzeitig bist du in den sozialen Medien sehr zurückhaltend. Warum?
Max Mutzke: Weil ich die echte Begegnung viel mehr schätze. Nach Konzerten nehme ich mir Zeit für Autogramme, Fotos, Gespräche. Das ist ehrlich und direkt. Social Media ist für viele ein Muss, aber ich empfinde die Energie dort oft als negativ, manchmal sogar toxisch. Ich möchte mich lieber auf das konzentrieren, was mir Freude macht: Musik und reale Begegnungen.

elbgeflüster®: Und privat – wie wichtig ist dir diese Balance?
Max Mutzke: Sehr wichtig. Ich habe vier Kinder, eine Familie, die mich erdet. Wenn ich von der Bühne komme, bin ich zu Hause einfach Papa. Da geht’s nicht um den Künstler Max, sondern ums Miteinander, ums Alltägliche. Diese Erdung brauche ich – sonst könnte ich die Bühne gar nicht mit so viel Energie füllen.

elbgeflüster®: Was dürfen deine Fans als nächstes erwarten?
Max Mutzke: Wir arbeiten gerade an einem Album mit der Big Band. Außerdem schreibe ich ein Kinderbuch – etwas ganz anderes, das mir aber unglaublich Freude macht. Und es wird wahrscheinlich auch ein paar Weihnachtssongs geben. Ich bin einfach jemand, der immer in Bewegung bleibt, und ich liebe es, verschiedene Dinge auszuprobieren.

elbgeflüster®: Schenk uns zum Abschluss bitte noch eine Lebensweisheit.
Max Mutzke: Die ist eigentlich ganz simpel: Im Zweifel – mach es einfach. Solange es nicht lebensgefährlich ist, probiere es aus. Oft ist es genau dieser Schritt ins Unbekannte, der zu den schönsten Erfahrungen führt.

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Wir verlosen unter allen Teilnehmern 1 x 2 Freikarten.

Mitmachen ist denkbar einfach: Schicken Sie eine E-Mail mit dem Betreff „Max Mutzke“ sowie Ihre Kontaktdaten an: gewinnspiel (at) elbgefluester.de oder senden Sie eine Postkarte mit dem Stichwort „Max Mutzke“ an Elbgeflüster, Goethestr. 81, 01587 Riesa. Bitte Ihre Telefonnummer nicht vergessen. Einsendeschluss: 25.09.25. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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