Seelengefühl · Brücken bauen zwischen Mensch und Tier

IM INTERVIEW MIT TIERKOMMUNIKATORIN NICOLE LEHMANN AUS OSCHATZ

Wie bist du zur Tierkommunikation gekommen, was hat dich dazu inspiriert?
Tatsächlich unser Hund Donald, der im April 2016 in mein Leben getreten ist, als ich einer Freundin beim Tag der offenen Tür im Tierheim geholfen habe. Er hat mein Herz im Sturm erobert und mich nicht mehr losgelassen, bis er schlussendlich im Juni 2016 dann bei uns eingezogen ist. Beim ersten Hund ist man natürlich etwas unsicher und stellt sich viele Fragen. Eine Freundin brachte dann in diesem Zusammenhang, die Tierkommunikation ins Gespräch. Für mich war das komplett neu, aber da ich sehr offen für solche Dinge bin, habe mich darauf eingelassen – und meine Fragen zu Donald zusammen mit einem Foto per Mail an eine Tierkommunikatorin gestellt. Die Antworten darauf haben mich zu Tränen gerührt und mir ein viel besseres Verständnis für Donald und seine Eigenheiten gegeben. Diese Erfahrung und auch mein Bedürfnis nach beruflicher Veränderung haben in mir den Wunsch ausgelöst, so etwas auch zu können – eine Kommunikationsbrücke zwischen Mensch und Tier zu bauen. Auf Empfehlung einer Freundin und mit der Unterstützung meines Partners habe ich dann meine Ausbildung zur Tierkommunikatorin bei Catherin Seib in Hamburg absolviert, um der Stimme meines Herzens zu folgen.

Kannst du uns einen Einblick in den Prozess der Tierkommunikation geben? Wie läuft es ab und wie kannst du die Gedanken und Gefühle von Tieren verstehen?
Die Menschen, die mich kontaktieren, haben meistens Fragen im Kopf, die sie selbst oder ihr Tier betreffen. Das können Verhaltensweisen sein, die man nicht erklären kann, aber auch Krankheiten oder etwas, was beim Menschen Angst auslöst oder man sich unsicher ist, was das Richtige für sein Tier ist. Dann vereinbaren wir einen Termin, der meist telefonisch stattfindet. Vorab bekomme ich ein Foto vom betreffenden Tier und dann besprechen wir alle weiteren Fragen, die die Halter bestenfalls vorher notiert haben. Dann fasse ich alles noch einmal zusammen, lege auf und ziehe mich zurück, um mit dem Tier zu kommunizieren. Dafür gehe ich in die Stille, schließe meine Augen, stelle die Frage(n) in Gedanken an das Tier und warte ab, was kommt. Manchmal sehe ich auch Bilder, wie das Tier mir die Wohnung oder seine Umgebung zeigt. Es ist ganz unterschiedlich, je nachdem, was es preisgeben möchte.

Welche Arten von Problemen oder Fragen können Tierbesitzer mit Hilfe der Tierkommunikation lösen oder beantworten?
Eigentlich gibt es da keine Grenzen, es kann alles besprochen werden – so wie man mit seinem besten Freund alles bespricht. Ängste, Krankheiten, Verlust, aber auch Sterbebegleitung sind Themen, die mir oft begegnen.

Wie können Tierbesitzer feststellen, ob die von dir vermittelten Informationen wirklich von ihren Tieren stammen und nicht von ihrer eigenen Vorstellungskraft oder Wunschdenken beeinflusst sind?
Ich glaube, das lässt sich am meisten am eigenen Gefühl messen. Die häufigste Antwort nach einem Tiergespräch ist: „…das habe ich insgeheim schon gewusst, du packst das für mich nur nochmal in Worte.“ Die Menschen erkennen in meinen Niederschriften aber auch oft ihr Tier wieder oder tatsächlich auch Dinge und Verhaltensweisen, von denen ich wirklich nichts wissen konnte.

Hast du bestimmte Beispiele oder Geschichten, in denen die Tierkommunikation zu bemerkenswerten Ergebnissen geführt hat oder das Leben eines Tieres oder seines Besitzers positiv verändert hat?
Das Schönste ist eigentlich immer, dass die Tiere sich danach vor allem viel mehr auf ihren Menschen einlassen und umgekehrt. Das führt zu Entspannung in vielen Lebensbereichen. Am meisten berührt hat mich eine Geschichte, in der ein Hund eingeschläfert werden sollte, weil er augenscheinlich unheilbar krank war. Mit dieser Diagnose konfrontiert wollten die Besitzer gern wissen, wie ihr Tier darüber denkt und fühlt. Nach dem, was mir der Hund während des Tiergespräches übermittelt hatte, entschieden sich die Besitzer gegen das Einschläfern und der Hund lebt heute noch. Sowas geht unter die Haut und ist einfach wunderbar!

Wie gehst du mit schwierigen Situationen um, wenn du beispielsweise die Nachricht über den bevorstehenden Tod eines Tieres übermitteln musst?
Insbesondere diese schweren Themen gehören zu meinen Stärken und ich konnte schon oft in dem Zusammenhang vermitteln und unterstützend durch diesen Prozess begleiten.

Gibt es Grenzen oder Einschränkungen bei der Tierkommunikation? Gibt es zum Beispiel Fälle, in denen du keine Verbindung zu einem Tier herstellen kannst?
Es gibt in jedem Fall Grenzen – ich kann einem Tier zum Beispiel nicht sagen, was es zu tun und zu lassen hat oder Einfluss auf sein künftiges Verhalten nehmen, etwa nach dem Motto „Du darfst dann und dann nicht mehr bellen, an der Leine ziehen etc.“ oder die Katze ist weg und möchte nicht zurückkommen – dann kann ich auch nicht sagen „Komm wieder nach Hause, weil sich dein Herrchen so große Sorgen macht“. Natürlich kann ich das sagen, aber ob das Tier das dann macht, ist eine andere Sache.
Tierkommunikation hat nichts mit Druckausübung oder Verhaltensänderung zu tun. Das Tier hat seinen eigenen freien Willen und man kann gemeinsam Kompromisse finden, da die Bedürfnisse eines Menschen ja meist nicht kompatibel sind mit den Bedürfnissen der Tiere.
Keine Verbindung zu einem Tier ist tatsächlich noch nicht vorgekommen, aber man kann sagen, es gibt Tiere, die sprechen mehr und es gibt welche, die sind weniger mitteilsam.

Welche Rolle spielt deiner Meinung nach die Tierkommunikation im Verständnis und im Zusammenleben von Menschen und Tieren? Kann sie helfen, Missverständnisse zu klären und die Beziehung zu verbessern?
Vieles davon wurde in den vorhergehenden Aussagen ja bereits beantwortet. Ich finde, wer ein Tier hat, ganz gleich was für eins, sollte sich mit dem Thema Tierkommunikation vertraut machen. Zum Wohle des Tieres und auch für das eigene Wohlbefinden, da dies oft miteinander im Wechselspiel steht.

Gibt es zusätzliche Dienstleistungen oder Angebote, die du in diesem Zusammenhang anbietest, um Tierbesitzern noch weiter zu helfen?
Reiki, Energiebehandlung – je nachdem, was es braucht. In erster Linie findet meist das Tiergespräch statt und dann wird bei Bedarf aufbauend, individuell nach den Bedürfnissen abgestimmt und weitergearbeitet.

Weitere Informationen zu Nicole Lehmann und ihrer Arbeit finden Sie unter www.seelengefuehl.de

Foto: Lysann Morgenstern

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