Interview mit Bernd Stelter

„Uns geht es gerade jetzt besonders gut, aber viele nehmen das nicht wahr!“

Bernd Stelter gastiert mit seinem munteren Programm „Hurra, ab Montag ist wieder Wochenende!“ am 23. Juni um 20.00 Uhr in der Komödie Dresden.


elbgeflüster®: Sie sind wieder auf Tournee, herrscht also endlich wieder kulturelle Normalität?
Bernd Stelter: Ganz normal ist es noch nicht. Es gibt immer noch Menschen, die Angst vor vielen Personen haben und welche, die sich fragen, wohin die Gasrechnung noch geht. Wenn es ums Geld geht, hat der Kulturbetrieb leider das Nachsehen. Viele kleine Theater und junge Künstler leiden sehr darunter. Daher meine Appell: Geht ins Theater und in Konzerte und unterstützt die Kultur!

elbgeflüster®: Was ist der Schwerpunkt Ihres neuen Programms „Hurra, ab Montag ist wieder Wochenende!“?
Bernd Stelter: Ich kenne so viele Leute, die freuen sich nur aufs Wochenende und hassen den Montag. Ich finde aber, man sollte sich auf jeden Tag freuen und nicht ständig aufs nächste Wochenende warten. Ich möchte das Publikum animieren, jeden Moment zu genießen, wenn etwas Schönes passiert, einfach stehenbleiben, Innehalten und den Moment mitnehmen. Diese Lebensweise macht uns zu zufriedeneren Menschen. Die Deutschen sind ohnehin zu negativ eingestellt. Beim „World Happiness Report“ belegen wir immer einen schlechten Platz und ich frage mich warum? Wir leben doch in einem reichen und friedlichen Land und haben daher keinen Grund unglücklich zu sein. Ich werbe daher auf der Bühne für eine glücklichere Wahrnehmung, statt sich immer wieder nur auf negative Dinge zu konzentrieren.

elbgeflüster®: Als Mann, der schon einige Semester genossen hat: War früher wirklich alles besser?
Bernd Stelter: Es war nicht alles besser, im Gegenteil, es geht uns gerade jetzt besonders gut, aber viele nehmen das nicht wahr. Der Nachrichtenüberfluss und das permanente Glotzen aufs Smartphone hindern uns daran – und ich ertappte mich auch selbst dabei. Diese Verhaltensweise sollten wir korrigieren. Ich habe jetzt eine Fitnessuhr und bin täglich zwei Stunden unterwegs. Dann schalte ich das Smartphone konsequent aus und genieße die Natur. Auf diese Weise habe ich mich von meinen 130 kg auf 110 kg runtertrainiert. Mein Tipp daher: Rausgehen, Leute treffen und seinen Horizont erweitern, statt nur vor dem PC zu sitzen.

elbgeflüster®: Machen wir doch einmal eine Bestandsaufnahme: Wie ist das Verhältnis zwischen Humor und deutscher Kultur mittlerweile bestellt?
Bernd Stelter: Gendern ist gerade in aller Munde, aber ich gendere nicht! Auch die Politik der kulturellen Aneignung und Co lehne ich ab. Wörter, wie „Nachwuchs“ in „Nachwachsende“ oder „Bäcker“ in „Backende“ zu ändern, empfinde ich als falsch, vor allem, wenn Zitate einfach umgeschrieben werden, ohne dass die betreffende Person das so gesagt hat. Das macht die deutsche Sprache unelegant.

elbgeflüster®: Wohltätige Zwecke haben bei Ihnen einen besonderen Stellenwert. Gibt es dafür auch einen persönlichen Anlass?
Bernd Stelter: Es geht mir sehr gut und auch meinen Kindern geht es sehr gut. Ich möchte deshalb etwas zurückgeben. Ich engagiere mich daher stark regional und habe Stiftungen gegründet.

elbgeflüster®: Schenken Sie uns zum Abschluss bitte eine Lebensweisheit.
Bernd Stelter: Wenn das Schöne passiert, stehen bleiben und gucken.

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Wir verlosen unter allen Teilnehmern 1 x 2 Freikarten.

Mitmachen ist denkbar einfach: Schicken Sie eine E-Mail mit dem Betreff „Bernd Stelter“ sowie Ihre Kontaktdaten an: gewinnspiel (at) elbgefluester.de oder senden Sie eine Postkarte mit dem Stichwort „Bernd Stelter“ an Elbgeflüster, Goethestr. 81, 01587 Riesa. Bitte eine Telefonnummer nicht vergessen. Einsendeschluss: 18.06.23. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Foto: Manfred Esser

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