Traditionelle Männerberufe werden zunehmend auch für Frauen interessant. Denn mittlerweile ist nicht mehr reine Muskelkraft gefragt. Zum Beispiel im Dachdeckerhandwerk: Dachziegel werden nicht mehr nach oben geschleppt, dafür gib es Lastenaufzüge, mittlerweile auch für sperrige Photovoltaik-Anlagen. Für erste Dach-Begutachtungen werden Drohnen losgeschickt, Materialien werden in kleinere Pakete gepackt, damit sie weniger wiegen. Dafür ist es ein unglaublich vielseitiger Beruf: Fassaden und Dächer werden gedämmt, mit ganz unterschiedlichen Materialien und Verfahren. Bei Sanierungen wird auch mal ein Dach komplett neu eingedeckt, zum Beispiel mit Schiefer, Dachziegeln, Holzschindeln oder auch Metall. Im Norden Deutschlands gibt es wunderschöne Reetdächer. Für mehr Licht sorgen neue Dachfenster und wenn Bauherren selbsterzeugten Strom nutzen wollen, dann installieren Dachdeckerinnen und Dachdecker Photovoltaik-Anlagen oder planen auch mal ein Gründach. Damit ist das Dachdeckerhandwerk ein Beruf, der wichtig ist, um das Klima zu schützen. Der Beruf erfordert Köpfchen, Kreativität und Geschick, vor allem aber wird Teamgeist großgeschrieben.
Aber da alle Theorie grau ist, sollten junge Frauen, die sich generell fürs Handwerk interessieren, einfach mal in einen Dachdeckerbetrieb reinschnuppern. Betriebe, die Praktika und Ausbildungsplätze anbieten, sind auf dieser Webseite zu finden: www.dachdeckerdeinberuf.de. Neben Ausbildungsbetrieben gibt es auf der Seite auch zahlreiche Infos zum Dachdeckerberuf, zum Beispiel, wie hoch die Vergütung ist oder welche Voraussetzungen mitgebracht werden sollten.
Fotos: ZVDH/spp-o