„Ich, meine Programme und mein privater Lieblingshumor war schon immer FSK 0!“
Sascha Grammel gastiert mit seinem neuen Programm „Wünsch dir was“ am 9. Februar um 20.00 Uhr in der WT Energiesysteme Arena.
elbgeflüster®: Haben Sie für 2024 einen guten Vorsatz ins Visier genommen?
Sascha Grammel: Ja, nämlich mir möglichst keine guten Vorsätze fürs neue Jahr zu machen. Ich halte sie erfahrungsgemäß sowieso nicht ein. Und ohne Vorsätze erspare ich mir den Druck, sie erfüllen zu müssen und auch die Enttäuschung, sie am Ende ja doch nicht erfüllt zu haben. Ich versuche einfach weiterhin, jeden Tag mein möglichst Bestes zu geben. Das ist Ansporn genug.
elbgeflüster®: Wie und wann haben Sie Ihr besonders Bauchredner-Talent eigentlich entdeckt?
Sascha Grammel: Ich weiß nicht, ob ich ein „besonderes Bauchredner-Talent“ habe. Ich denke sogar, eher nicht. Ich kenne einige Bauchredner-Kollegen, die z.B. technisch sehr viel besser und vor allem genauer und fehlerfreier sind als ich.
Als Kind und Jugendlicher war ich totaler Fan von Zauberei. David Copperfield und so. Ich hatte zusammen mit meinem großen Bruder einen Zauberkasten mit allerlei leicht zu lernenden Tricks und bin damit auf Kindergeburtstagen und Familienfesten aufgetreten. Das lief gut und machte Spaß. Und mein Taschengeld konnte ich damit auch ein bisschen aufstocken. Naja, und Bauchreden ist im Grunde genommen ja auch nichts anderes als Zauberei, ein cleverer Trick, die (hoffentlich gut gemachte) Illusion, dass die lustige Puppe aus Pappmaché, Latex und Gummi da neben mir wirklich lebendig ist. Dass ich damit die andere künstlerische Seite in mir, nämlich den Comedian, bedienen und ausleben konnte, war ein glücklicher Zufall, der große Erfolg wirklich eine Überraschung für mich. Abend für Abend versuche ich jetzt auf der Bühne ein Stück dieses Glücks, das ich hatte und habe, an meine Zuschauer weiterzugeben.
elbgeflüster®: Was ist der thematische Schwerpunkt Ihrer neuen Tournee „Wünsch dir was“?
Sascha Grammel: Freundschaft, Herzensdinge, natürlich große und kleine Wünsche, und vor allem: an sich und seine Träume zu glauben – denn nur dann können sie wahr werden – und niemals aufzugeben. Bei mir hat das funktioniert, warum sollte das also nicht auch bei allen anderen klappen?
elbgeflüster®: Da gerade viel diskutiert, was humoristisch alles erlaubt sei: Spüren Sie einen neuen Comedy-Zeitgeist?
Sascha Grammel: Ich, meine Programme, mein privater Lieblingshumor war schon immer FSK 0. Ich mag einfach keine Witze auf Kosten anderer. Ich, meine kleine, kunterbunte Grammel-Welt und alle seine skurrilen und liebenswert-verrückten Figuren, Charaktere und Bewohner sind so herrlich albern und eigentlich nie wirklich ganz ernst zu nehmen, wie auch ich es bin. Das Leben da draußen, der Alltag, der Stress, alles ist bedrohlich und anstrengend und belastend. Da betrachte ich es als meine Aufgabe, die Menschen in meinen Shows wenigstens für zweieinhalb Stunden aus diesem grauen Alltag zu entführen und sie mal wieder Kind sein zu lassen, unbeschwert zu lachen und zu träumen. Wenn mir das am Ende des Abends gelungen ist, und die Menschen gut gelaunt, vielleicht sogar noch mit einem albernen Lied auf den Lippen nach Hause gehen, dann habe ich alles richtig gemacht.
elbgeflüster®: Sie feiern während der Tour Ihren 50. Geburtstag. Für viele ein ganz besonderes Wiegenfest. Welche Gefühle haben Sie bei dem Gedanken, bald zu den „reifen Männern“ zu gehören?
Sascha Grammel: Da bin ich komischerweise frei von jedweden Angstgefühlen, doofen Gedanken oder etwa einer Midlife-Crisis oder ähnlichem. 50 ist einfach eine Zahl, eine runde, mehr nicht. Ich habe das wunderbare Glück, meine größten beiden Hobbys – Bauchreden und Puppenspiel – zum Beruf machen zu können, ich liebe, was ich da Abend für Abend auf der Bühne veranstalte, weiterhin schauen mir dabei viele, viele Menschen begeistert zu, ich bin gesund und munter und definitiv ein (noch) 49jähriges Kind, zumindest ein Kindskopf. Für mich gilt tatsächlich „Man ist so alt, wie man sich fühlt“. Und auch, wenn ich beim morgendlichen Aufstehen oder Aus-dem-Auto-steigen längst laute Geräusche mache, bin ich ansonsten aber echt fit. Das kann gern nochmal 50 Jahre genauso bleiben.
elbgeflüster®: Sie sind Comedian, Zauberer, Moderator Puppenspieler und Bauchredner – also sehr vielseitig. Würde Sie daher auch eine klassische Schauspielerrolle reizen?
Sascha Grammel: Ganz klar: nein. Das fängt schon damit an, dass ich mir so wahnsinnig schwer damit tue, neue Texte zu lernen. Es ist nicht gespielt, wenn ich während meiner Live-Shows immer mal wieder während einer Nummer Worte, Begriffe oder sogar ganze Sätze vergesse und manchmal überhaupt nicht mehr weiß, wo ich denn inhaltlich grad stecken geblieben bin oder wo die Reise denn am Ende hin soll. Zum Glück für mich, haben meine Zuschauer immer mit am meisten Spaß, wenn sie live Zeuge werden und mich dabei beobachten können, wie ich schwitzend und verzweifelt mal wieder in meinem Kopf oder sonst wo nach dem rettenden Ufer, sprich dem nächsten Wort im Text suche.
elbgeflüster®: Schenken Sie uns zum Abschluss bitte noch eine Lebensweisheit.
Sascha Grammel: „Stau ist nur hinten doof“. Und ich hätte da noch eine zweite 1 A-Weisheit im Angebot: „Das Leben ist wie ein Pferd – zäumst Du es von hinten auf, tritt es Dich. Zäumst Du es von vorn auf, schaut es Dich an“. Ich habe keine Ahnung, was das genau bedeuten soll, aber man kann es sich gut merken. Und es hört sich auch ganz klug an, oder?
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Wir verlosen unter allen Teilnehmern 1 x 2 Freikarten.
Mitmachen ist denkbar einfach: Schicken Sie eine E-Mail mit dem Betreff „Sascha Grammel“ sowie Ihre Kontaktdaten an: gewinnspiel (at) elbgefluester.de oder senden Sie eine Postkarte mit dem Stichwort „Sascha Grammel“ an Elbgeflüster, Goethestr. 81, 01587 Riesa. Bitte eine Telefonnummer nicht vergessen. Einsendeschluss: 05.02.24. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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